Pioneers in CO2nversion
Grüne Kohlenwasserstoffe für den Chemie- und Transportsektor
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Concrete Chemicals ist ein CCU-Projekt und beeinhaltet die Herstellung von E-Fuels am Standort Rüdersdorf. Dabei wird aus abgeschiedenem CO2 und grünem Wasserstoff, gewonnen aus der Elektrolyse verstromter Windkraft, zunächst ein Synthesegas produziert. Dieses Synthesegas wird mittels Fischer-Tropsch-Verfahren in synthetische grüne Kohlewasserstoffe umgewandelt.
Die Umsetzung von Concrete Chemicals wird langfristig die Weiterentwicklung von hochinnovativen katalytischen Prozessen, Reaktortechnologien und katalytischen Materialien mit höherer Effizienz ermöglichen. Darüber hinaus bietet das Leuchtturm-Projekt die einmalige Gelegenheit, als Best Practice für die Zementindustrie in Europa und weltweit zu dienen. Es demonstriert die technologischen Möglichkeiten, emittiertes CO2 in CO2-arme Produkte umzuwandeln. Durch das Erreichen einer langfristig CO2-armen Zementproduktion trägt Concrete Chemicals dazu bei, die brandenburgischen CO2-Reduktionsziele ebenso zu erreichen wie die Ziele des europäischen Green Deals.
Die Projektpartner haben einen Förderantrag im Rahmen des Förderprogramms „Dekarbonisierung in der Industrie“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) eingereicht.
Die „Carbon Neutral Alliance“ im Zementwerk Rüdersdorf
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CEMEX ist ein führendes, vertikal integriertes Unternehmen für Schwerbaustoffe, das sich auf vier Kerngeschäfte konzentriert: Zement, Transportbeton, Zuschlagstoffe und Urbanisierungslösungen. In Europa betreibt CEMEX insgesamt zehn Zementwerke mit integrierter Klinkerproduktion.
Im Rahmen des „Future in Action“-Programms entwickelt CEMEX im Zementwerk Rüdersdorf bei Berlin einen Masterplan, der Carbon Neutral Alliance, um innovative Technologien zur Erreichung der Klimaneutralität zu testen und zu beschleunigen. Die aus der Rüdersdorfer Carbon Neutral Alliance abgeleiteten technologischen Erkenntnisse sollen schrittweise mit dem globalen Portfolio der CEMEX-Zementwerke geteilt und an die lokalen Bedingungen angepasst werden, um die Dekarbonisierungsziele des Zementherstellungsprozesses zu beschleunigen. Concrete Chemicals ist derzeit das wichtigste und umfassendste Projekt innerhalb der Carbon Neutral Alliance.
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Die Zementindustrie und damit die gesamte nachgelagerte Wertschöpfungskette von Zement und Beton stehen aufgrund der großen Mengen an CO2, die bei der Herstellung von Klinkern freigesetzt werden, vor großen Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Rund zwei Drittel der Emissionen entfallen auf rohstoffbedingte Prozessemissionen, die durch den chemischen Prozess entstehen. Weitere Emissionen werden durch den Einsatz fossiler Brennstoffe verursacht. Dennoch steigt die Nachfrage nach Zement und Beton, da die Weltbevölkerung wächst und urbaner wird. Auch in Schwellenländern entstehen zunehmend mehr Infrastrukturen. Dies verdeutlicht nicht nur die Dringlichkeit, sondern auch die Chancen einer Dekarbonisierung der Zementproduktion, um die Emissionsreduktionsziele der EU bis 2050 zu erreichen.
Tradition trifft auf Innovation in Rüdersdorf
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Bereits seit über 750 Jahren wird in Rüdersdorf Kalkstein abgebaut und zu Baumaterialien verarbeitet. Im 16. Jahrhundert entstanden hier die ersten Kalköfen und schon 1885 begann die Zementproduktion.
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Heute repräsentiert das Zementwerk am Standort Rüdersdorf den neuesten Stand der Zementprozesstechnik. In allen Produktionsstufen - vom Tagebau über die Rohmahlung, den Brennprozess und die Zementmahlung bis hin zum Auslieferungsprozess - kommen Anlagen zum Einsatz, die eine wettbewerbsfähige Zementproduktion, eine hohe Energieeffizienz und einen umweltverträglichen Produktionsprozess miteinander verbinden. Ein ständiger Optimierungsprozess sorgt dafür, dass dies so bleibt.

Technisches Konzept
Concrete Chemicals ist das erste Leuchtturm-Projekt seiner Art: Durch die enge Verknüpfung eines Kohlendioxid-Abscheide-Prozesses (Carbon Capture) mit der anschließenden Produktion synthetischer Kraftstoffe und Chemikalien wird emittiertes CO2 auf sehr effiziente Art und Weise reduziert.
Das technische Konzept von Concrete Chemical ist einzigartig, da es ein Verfahren zur Kohlenstoffabscheidung mit der Produktion von grünen Kohlenwasserstoffen und Methanol kombiniert, was zu einer CO2-Reduzierung in Kombination mit höchster Effizienz führt.
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Zur Herstellung des nachhaltigen Flugkraftstoffs wird Zaffra seine innovative Fischer-Tropsch-Technologie in Kombination mit den Synthesegaserzeugungs- und Hydroprocessing-Technologien von Haldor Topsoe, dem Technologiepartner von Sasol, einbringen. Das E-Kerosin wird für den Einsatz in Flugzeugen zertifiziert und kann gemäß den geltenden Zulassungen bis zu 50 % des Kerosins ausmachen. Darüber hinaus beabsichtigen die Projektpartner, dass das E-Kerosin die EU-RED-II-Kriterien erfüllt und somit in die Treibhausgasminderungsquote und die obligatorische Mindestbeimischungsquote für PtL-Kerosin einfließen kann.


